WIKiTa vom Kopf auf die Füße stellen

Familienfreundlichkeit sieht anders aus – Komplett digitaler Prozess statt reinem Vormerkungssystem nötig

Der Magistrat hat am heutigen Tag beschlossen, Personal- und Sachkosten in Höhe von 240.000 Euro für die Weiterentwicklung von WIKITA bereit zu stellen. Dabei soll es nach dem Willen des Magistrates allerdings dabei bleiben, dass WIKITA weiterhin ein reines System zur Vormerkung von Plätzen für Kinderbetreuung ist. Dieses Vorhaben greift zu kurz, erklärt der sozialpolitische Sprecher der Freien Demokraten, Sebastian Rutten: 


“WIKiTa muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Das bisherige System bildet einen analogen Prozess digital nach. Auch die angekündigte Weiterentwicklung wird daran voraussichtlich nichts ändern. Notwendig wäre ein vollkommen digitales System, auf das von Verwaltung, Trägern und Eltern online zugegriffen werden kann und alle Prozesse rund um Anmeldung, Aufnahme und KiTa-Alltag beinhaltet. Ein reines Vormerksystem schafft in erster Linie praktikable Übersichtlichkeit für die Verwaltung, entspricht aber noch lange nicht den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern in Wiesbaden.” 


Noch immer leidet das System unter erheblichen Mängeln bei der Benutzerfreundlichkeit. So müssen die immer gleichen Stammdaten für jede Vormerkung erneut eingetragen werden, was bei mehreren Kindern und mehreren Kindertagestätten zu einem zeitraufreibenden Unterfangen werden kann. Auch interagiert das System immer noch nicht zufriedenstellend mit den Eltern. Auf Vormerkungen hin passiert erst einmal lange überhaupt nichts. Eltern erfahren weder, ob sie einen Platz erhalten oder nicht erhalten haben und bleiben weiterhin darauf angewiesen, „Klinken zu putzen“ und sich persönlich vorstellig um Plätze zu bemühen. Dazu Rutten: 


“In Zeiten, in denen Pakete, Banküberweisungen und Supportanfragen in Echtzeit verfolgt werden können, können die Wiesbadener Eltern nicht einmal nachvollziehen, ob der Aufnahmeantrag Erfolg hatte oder nicht. Dabei spricht grundsätzlich nichts gegen persönliche Kontaktaufnahme zwischen Einrichtungen und Eltern, im Gegenteil. Aber ein System, welches für die Eltern mehr Aufwand als Gewinn bedeutet und in erster Linie die Verwaltung entlastet, reicht einfach nicht aus.”