meinRad: Plan des umfassenden Mobilitätsdienstleisters krachend gescheitert
Zum angekündigten Ende des Wiesbadener Fahrradverleihsystems ESWE meinRad erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Rathausfraktion, Alexander Winkelmann:
„Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie von Verkehrsdezernent Kowol geht weiter. Nach Citybahn, DIGI-S und der emissionsfreien Busflotte scheitert nun auch das nächste ESWE-Projekt an explodierenden Kosten und/oder der fehlenden Akzeptanz in der Wiesbadener Bevölkerung. Die Kowol’schen Großprojekte der letzten Jahre werden in Rekordzeit durch den neuen Geschäftsführer Görnemannabgewickelt. Der Plan des umfassenden Mobilitätsdienstleisters ESWE Verkehr ist krachend gescheitert.“
„Wir haben in den letzten Jahren immer wieder auf die Fehlentwicklungen bei meinRad hingewiesen. Dezernent Kowol hatte bei der Einführung von meinRad angekündigt, dass das Angebot nach wenigen Jahren kostendeckend angeboten werden könne. Stattdessen stieg das im Wirtschaftsplan veranschlagte Defizit bis 2022 auf mehr als 800.000 Euro an. Immer wieder gab es technische Probleme mit der App oder den Fahrrädern und die bis vor wenigen Monaten verpflichtende Registrierung in der Mobilitätszentrale machte das Angebot für Gelegenheitsnutzer, Geschäftsreisende und Touristen völlig unattraktiv“, kritisiert Winkelmann.
Winkelmann weiter: „Quer durch Deutschland und Europa gibt es zahlreiche Beispiele für funktionierende Radverleihsysteme. Dabei beauftragt die Stadt einen der zahlreichen privaten Anbieter mit dem Betrieb des Verleihsystems. Das Ergebnis sind ein besserer Service und geringere Kosten für die Kommune. Diesen Weg sollte nun auch Wiesbaden gehen. Bereits bei der Einführung des Verleihsystems hätte es die Möglichkeit der Vergabe an einen externen Partner gegeben, der auch das Bikesharing-System der Hochschule RheinMain betreut. Weil der Magistrat aber dem Traum des umfassenden Mobilitätsdienstleisters nachhing, sollte die ESWE das System in Eigenregie betreiben. Diese Fehlentscheidung ist die Stadt nun teuer zu stehen gekommen und hat nebenbei keinerlei Fortschritt in Bezug auf eine bessere Mobilität für alle in Wiesbaden gebracht.“
Der Magistrat muss nun die Lehren aus dem teuren Fehlschlag ziehen. Der Weg zu einem besseren und umweltverträglicheren Verkehr führt nicht über einen Gemischtwarenladen ESWE Verkehr. Das Unternehmen sollte sich auf das konzentrieren, was es am besten kann: einen zuverlässigen, komfortablen und schnellen Busbetrieb. Andere Angebote sollten von externen Anbietern gewährleistet und von der ESWE Verkehr im Sinne der Multimodalität verzahnt werden. Einen entsprechenden Antrag haben die Freien Demokraten bereits für die kommende Stadtverordnetenversammlung gestellt. Das Verzetteln von ESWE Verkehr in den Luftschlössern der Politik hat schon genug Steuergeld und Zeit gekostet“, so Winkelmann abschließend.