„Gründungs- und Kreativzentrum im Alten Gericht muss kommen“
Kooperation muss Farbe bekennen – Wiesbaden schlafwandelt in die Strukturkrise
Die Freien Demokraten fordern ein klares Bekenntnis der Stadtpolitik zum geplanten Kreativ- und Gründungszentrum im Alten Gericht in der Moritzstraße. Christian Diers, FDP-Fraktionsvorsitzender, erklärt hierzu:
„Seit Jahren verspricht der Magistrat Unterstützung für den Kreativ-Hub im alten Gerichtsgebäude. Den Worten sind bisher jedoch keine Taten gefolgt. Während die Hochschule Fresenius ihren Betrieb bereits aufgenommen hat und auch die Studierendenwohnungen fertiggestellt sind, blockiert der fehlende Investitionszuschuss der Stadt die Realisierung des Gründungszentrums. Deswegen werden wir in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses beantragen, die Auszahlung des notwendigen Investitionszuschusses vorzubereiten.“
Diers weiter: „Der von der Stadt zu leistende Investitionszuschuss ist aus unserer Sicht mehr als vertretbar. Ein Gründungs- und Kreativzentrum im Alten Gericht stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern trägt auch zur überparteilich angestrebten Revitalisierung des Areals an Moritz- und Oranienstraße bei. Umso unverständlicher ist die Blockadehaltung des Wirtschaftsdezernenten und Bürgermeisters Dr. Franz. CDU, SPD & Grüne müssen jetzt zeigen, dass sie bereit sind, den Gründungsstandort Wiesbaden nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit hartem Geld zu unterstützen.“
Diers weist auf die Bedeutung des Gründungsklimas auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Wiesbadens hin: „Wiesbaden schlafwandelt in die Strukturkrise. Die Rhein-Main-Region hat drei große Wirtschafts- und Jobmotoren: Den Finanzdienstleistungssektor, den Flughafen und das Kongress- und Messegeschäft. Während die Flug- und MICE-Branche voraussichtlich noch lange unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden werden, stellt die Digitalisierung den Finanzdienstleistungssektor vor einen gewaltigen Umbruch. Damit stellt sich auch die Frage nach der Zukunft des Wiesbadener Wohlstands.“
„Das Gründungszentrum ist sicher nicht die Antwort auf alle Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes. Aber es wäre ein entschiedener Schritt in die richtige Richtung. Denn das Start-Up von heute kann der Mittelstand von morgen sein. Besonders in einer Stadt mit knappen und teuren Gewerbeflächen kann ein Gründungszentrum mit seinen Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten ein Katalysator für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung sein“, so der Freidemokrat abschließend.