Ein Leben für den Denkmalschutz – In Gedenken an Prof. Dr. Gottfried Kiesow

04.09.2020

Am 13. September 2020 öffnet der Tag des offenen Denkmals digital seine Türen. Federführend für die größte Kulturveranstaltung Deutschlands ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, welche das ehemalige Parteimitglied der Freien Demokraten, Prof. Dr. Gottfried Kiesow, einst gründete – In Gedenken an sein Lebenswerk.

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Ursprünglich sollten in ganz Deutschland am 13. September die Städte ihre Türen öffnen ganz nach dem Motto „Kultur für alle“.  Jedoch macht Corona es gerade unmöglich Großveranstaltungen, stattfinden zu lassen. Ein herber Rückschlag. Die Stiftung Deutsche Stiftung Denkmalschutz, welche federführend für den Tag des offenen Denkmals ist und dieses Jahr bereits ihr 35. Jubiläum feiert, organisiert deshalb eine digitale Version der Kulturveranstaltung um die Denkmäler zumindest von zu Hause aus bestaunen zu können.

„Der Gründer der Stiftung Deutsche Stiftung Denkmalschutz, ist unser ehemaliges Mitglied Prof. Dr. Gottfried Kiesow, der 2011 leider von uns ging. Wir möchten im Rahmen des Tags des offenen Denkmals, der größten Kulturveranstaltung Deutschlands an ihn und sein Lebenswerk erinnern. Er war stets eine Bereicherung für unsere Partei und über Jahrzehnte das Gesicht des deutschen Denkmalschutzes“, so Jutta Deusser-Bettin (FDP).“

Prof. Dr. Gottfried Kiesows Leben beinhaltete viele Meilensteine. Einer davon war die Flucht aus der DDR in die vielversprechende BRD. Dieses traumatische Erlebnis in so jungen Jahren hinderte ihn jedoch nicht daran, in Westberlin neue Wurzeln zu schlagen. So absolvierte der 1931 in Gennin geborene Gottfried Kiesow im Jahre 1951 sein Abitur in Westberlin, welches ihm den Weg ins Studium ebnete. An der Georg-August-Universität in Göttingen eignete sich Gottfried Kiesow das nötige Know-how an, welches ihn Zeit seines Lebens zu einer Koryphäe auf den Gebieten der städtebaulichen Kultur und Denkmalpflege werden ließ. Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Geschichte belegte Kiesow und promovierte 1957 zum Doktor der Philosophie. Auch sein fünf jähriges Forschungsstipendium am Kunsthistorischen Institut in Florenz prägte seine Leidenschaft für den Denkmalschutz. Zahlreiche Ämter und Projekte durchziehen sein Leben. Allen voran aber ist die Gründung der Stiftung Deutsche Stiftung Denkmalschutz 1985 und seine jahrelange Arbeit als Landeskonservator Hessens wohl am bedeutendsten. Sein großes Engagement und seine Hingabe für den Denkmalschutz bewegten viele Städte dazu ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Darunter auch Wiesbaden und deren Partnerstadt Görlitz. Seinen großen Einsatz zum Erhalt maroder Baudenkmäler in der ehemaligen DDR dankte ihm die Stadt Görlitz 2012 mit der Umbenennung des Platzes zwischen der Peterskirche und dem Vogtshof zum Gottfried-Kiesow-Platz. Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass Prof. Dr. Gottfried Kiesow 1981 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.

Der passionierte Denkmalschützer leistete Deutschland jedoch nicht nur durch seine Hingabe für die Denkmalpflege einen großen Dienst. Als Stadtverordneter der Freien Demokaten Wiesbaden prägte er auch zwölf Jahre lang das kommunalpolitische Geschehen und setze sich für die liberale Sache ein. Am 7. November 2011 im Alter von 80 Jahren verstarb er an einem Krebsleiden in Wiesbaden.

„Dass unser Parteimitglied Prof. Dr. Gottfried Kiesow die Stimme und das Gesicht der Partei Zeit seines Lebens war, da sind sich die Freien Demokraten Wiesbaden einig. Mit tiefer Verbundenheit und auch Stolz eine solche Koryphäe gekannt und in den eigenen Reihen gehabt zu haben, denken wir an ihn und seine großartige Arbeit zurück. Der Tag des offenen Denkmals ist nur eines von vielen Dingen, die sein Vermächtnis am Leben erhalten“ so Deusser-Bettin (FDP) abschließend.