Bikesharing statt Busfahrer – Kooperation setzt falsche Prioritäten
Wirtschaftsplan 2023 schreibt Samstagsfahrplan quasi fest und verhindert bessere Bezahlung des Fahrpersonals
Zum Beschluss des Wirtschaftsplans für ESWE Verkehr durch den Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen am vergangenen Mittwoch, erklärt der Wiesbadener FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Diers:
„Die Linkskooperation und der Magistrat brechen mit dem vorgelegten Wirtschaftsplan für ESWE Verkehr alle Versprechen, die sie in den letzten Monaten gegeben haben: Weder sollen die Fahrer zukünftig besser bezahlt werden, noch soll der reguläre Fahrplan in 2023 wieder aufgenommen werden. Im Gegenteil: Mit dem Beschluss des Wirtschaftsplans schreibt die Linkskooperation den zusammengekürzten Fahrplan durch die Hintertür bis auf weiteres fest und droht sogar mit weiteren Einschränkungen. Ausgerechnet unter dem grünen Verkehrsdezernenten wird es nun die stärksten Einschnitte in den Wiesbadener ÖPNV seit Jahrzehnten geben.“
„Im Wirtschaftsplan sind nur Lohnsteigerungen von 3% eingeplant. Bei einer Inflationsrate von knapp zehn Prozent ist das völlig unzureichend. Auch der geplante Haustarif lässt sich damit nicht umsetzen. Damit setzt das Linksbündnis für die Angestellten von ESWE Verkehr einen heftigen Reallohnverlust durch, der zu weiterer Abwanderung von Mitarbeitern führen wird“, kritisiert Diers.
Der neue Wirtschaftsplan sieht eine weitere Schrumpfkur beim Buspersonal vor. So sollen 2023 im Vergleich zum Jahr 2021 fast 50 Fahrerinnen und Fahrer weniger beschäftigt werden.
„Mit diesem Wirtschaftsplan wird eine Rückkehr zum Normalfahrplan auch 2023 kaum möglich sein. Wieder einmal muss der Busbetrieb darunter leiden, dass grün-rote Prestigeprojekte aus dem Budget von ESWE Verkehr bezahlt werden müssen. So soll das schon einmal gescheiterte Bikesharing mit noch höheren städtischen Zuschüssen wiederbelebt werden, während sich die Angebotsqualität von ESWE Verkehr – insbesondere in den Vororten – durch den fortgeschriebenen Samstagsfahrplan massiv verschlechtert. Bikesharing statt Busfahrer – die Kooperation setzt die falschen Prioritäten“, so Diers abschließend.