Kitas zeitnah öffnen – Familien in Not

Wir wollen, dass ab 02. Juni alle Eltern ihren gesetzlichen Anspruch geltend machen können.

Während sich in allen gesellschaftlichen Bereichen das Leben immer mehr normalisiert und erste Bundesländer Corona-Verordnungen auslaufen lassen wollen, irrlichtert der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) und lässt Eltern, Kita-Kinder und Erzieherinnen und Erzieher im Stich. Statt des für den 2. Juni angekündigten Übergangs zum „eingeschränkten Regelbetrieb“ bleibt es in Hessen de facto bei einer „Notbetreuung Plus“, d.h. es dürfen weiterhin nur Kinder in Kindertagesstätten gehen, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, die einen besonderen Förderbedarf haben oder bei denen das Jugendamt die Betreuung als notwendig ansieht.

Der sozialpolitischen Sprecher der FDP-Rathausfraktion, Sebastian Rutten, erklärt dazu: „Wir wollen, dass ab 02. Juni alle Eltern ihren gesetzlichen Anspruch geltend machen können und zumindest eine zeitweise Betreuung der Kinder ermöglicht wird. Das kann gelingen, wenn Erzieherinnen und Erzieher regelmäßig getestet werden und die Einrichtungen durch Musterkonzepte für Hygieneregeln unterstützt werden. Minister Klose lässt die Eltern, Kinder und auch die Erzieherinnen im Stich. Statt einen klaren, verlässlichen Maßnahmenkatalog mit den Trägern und Kommunen zu erarbeiten, schiebt er die Verantwortung auf die Einrichtungen vor Ort ab und lässt Eltern, Kinder und Betreuerinnen und Betreuer im Unklaren, wann wieder alle Kinder in die Kita kommen dürfen.“

Rutten weiter: „Viele Familien sind in Not. Eltern haben ihren Urlaub schon aufgebraucht, weil sie ihre Kinder in den letzten Monaten selbst betreut haben. Die medizinischen Experten der „Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene“ und der Verband der „Kinder- und Jugendärzte in Deutschland“ fordern eine zeitnahe Wiedereröffnung der Kitas und Grundschulen, da sie negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern befürchten und durch Schutzmaßnahmen eine Betreuung möglich sei. Das zuständige Sozialministerium muss diese Hinweise endlich aufgreifen und mit Hochdruck an Musterkonzepten für Hygieneregeln und pädagogische Konzepte arbeiten, damit für möglichst viele Eltern und Kinder der Kita-Besuch wieder ermöglicht werden kann. Weder Eltern noch Erzieherinnen und Erzieher können verstehen, dass die Landesregierung für jeden Salzstreuer in einer Pizzeria Vorschriften macht, aber sich nicht um Kitas kümmert. Dadurch entsteht noch mehr Verunsicherung in den Einrichtungen und bei den Eltern. Der Minister muss endlich handeln.“