Neugestaltung der Fußgängerzone

Aus für Karstadt Sports als Impuls für die Neugestaltung der Fußgängerzone nutzen

Magistrat muss auf Strukturwandel im Einzelhandel reagieren – Ein neuer Platz für die Fußgängerzone?

 

Nach der Ankündigung des Galeria Karstadt Kaufhof-Konzerns, seine beiden Wiesbadener „Karstadt sports“-Geschäfte zu schließen, fordert die FDP-Rathausfraktion den Magistrat auf, proaktiv auf die Eigentümer der Liegenschaft in der Langgasse 5-9 zuzugehen, um gemeinsam Perspektiven für die Entwicklung des Standortes zu entwickeln. Hierzu erklären der Fraktionsvorsitzende Christian Diers und der wirtschaftspolitische Sprecher Lucas Schwalbach:

„Mit der Schließung des Sportfachgeschäftes fallen viele Arbeitsplätze weg. Zudem droht ein jahrelanger Leerstand an einem neuralgischen Punkt der Innenstadt, da es angesichts der Wirtschaftslage und dem sich beschleunigenden Strukturwandel des Einzelhandels derzeit schwierig werden dürfte, eine derart große Einzelhandelsfläche zu vermieten. An diesem Punkt treffen sich die Interessen des Eigentümers und der Stadt.“

Die Freien Demokraten verweisen auf die Prognosen von Wissenschaftlern und des Handelsverbandes, dass die Nachfrage nach Verkaufsflächen in den deutschen Innenstädten in den nächsten Jahren immer weiter abnehmen wird. Daher bedürfe es eines Wandels der Fußgängerzonen. Shoppingmeilen müsseen sich zu attraktiven Mischgebieten aus Wohnen, Arbeit, Gastronomie, Freizeit- und Einzelhandelsangeboten sowie sozialer Infrastruktur entwickeln.

Schwalbach weiter: „Die Stadt sollte die Schließung daher auch als Chance für den notwendigen Umbau der Fußgängerzone begreifen. Dabei müssen alle Optionen auf den Tisch. Möglich wäre beispielsweise ein Ankauf des Grundstücks durch die Stadt und anschließender Abriss des Gebäudes. Ein kleiner Teil des Grundstücks könnte zur Finanzierung des Ankaufs hochwertig bebaut werden, der Rest als „Schützenhofplatz“ für die Allgemeinheit freigegeben werden. Die Langgasse könnte so mit der Wiesbadener Altstadt verschmelzen. Alternativ käme auch ein Abriss mit anschließendem Bau eines Wohnhauses mit kleinen Einzelhandelsflächen durch den bisherigen Eigentümer in Frage oder eine Zwischennutzung als Ausweichquartier für das Staatstheater in Frage.“

Diers betont, dass man noch am Anfang der Überlegungen stehe: „Wir wünschen uns, dass der Magistrat die Gelegenheit beim Schopf packt und eigene Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung der Innenstadt entwickelt. Nur wenn Stadt- und Verkehrsplanung, Wirtschaftsförderung, Einzelhandel und Immobilienbesitzer an einem Strang ziehen, wird unsere Innenstadt eine Zukunft haben.“